Einer von denen, die nach Hause kommen und die dann doch nicht nach Hause kommen, weil für sie kein Zuhause mehr da ist.

Aus "Draußen vor der Tür", Theaterstück von Wolfgang Borchert, 1947. Am heutigen 20. Mai wäre Borchert 100 Jahre alt geworden

Alarm, letzte Ölung im Luftschutzkeller, ewiges Heransausen und Krachen der Luftminen, später Beobachtung all des Grauenhaften, später früh morgens Pilgerung durch eine Wüstenei, ehemals Lindenthal, unter Aschenregen und ewiger Nacht vor Qualm - und ewig die quälende Frage vor Augen: Wie ist es zu Hause? Vorfinden aller gesund. Hastiges Zusammenpacken der Rucksäcke, Erreichen unter Aufregungen den Kalker Bahnhof, Flüchtlingselend und Gedränge, unvorstellbare Zustände, schließlich noch Alarm, Krachen von Bomben in nächster Nähe (...).

Tagebucheintrag Eva Schwedhelm, 1. 11.1944

(Kriegsenden in Köln, NS-Dokumentationszentrum)

Das vom damals 16jährigen Franz Wollersheim heimlich aufgenommene Foto zeigt Passanten, die beim Fliegeralarm in den nächstgelegenen Luftschutzbunker […]

Am Nachmittag war wieder ein Angriff. Immer diese Schrecken und Angst um sein Leben zu haben, es geht wirklich nicht mehr lange so. Die meiste Zeit des Tages sitzen wir im Bunker, wir sind nervös und verängstigt. Das ist doch kein Leben mehr.

Tagebucheintrag Ursula Lindemann, 14.1.1945, Kriegsenden in Köln, NS-Dokumentationszentrum