Mit dem Einmarsch US-Amerikanischer Truppen in das linksrheinische Köln endet am 6. März 1945 für die dort lebenden Menschen der Zweite Weltkrieg. Nach zwölf Jahren Nationalsozialismus – und fast sechs Jahren Krieg – gleicht Köln einer Geisterstadt: Die Altstadt ist zerstört, kaum ein Gebäude mehr oberirdisch bewohnbar.
Die hygienischen Verhältnisse sind katastrophal, die Strom-, Wasser- und Gasversorgung funktionieren nicht mehr. Nur ein Bruchteil der ursprünglichen Bevölkerung lebt noch in der Stadt. Am Ende des vom NS-Regime entfesselten Krieges stehen Hunger, Not, körperliche und geistige Erschöpfung und Orientierungslosigkeit, aber auch Hoffnung und Erleichterung über das Ende der Bombenangriffe.
Unter alliierter Aufsicht beginnen der Wiederaufbau der Stadt und die Neuorganisation von Politik und Verwaltung – auch mit Beteiligung der alten NS-Elite. Eine Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und den eigenen Verstrickungen in die NS-Verbrechen finden bei vielen Kölner*innen nicht statt.
Die Ausstellung lässt auf vielschichtige Weise diese unmittelbare Nachkriegszeit in Köln von 1945 bis 1948 lebendig werden. Sie erzählt vom täglichen Kampf ums Überleben, von Hungerdemonstrationen und CARE-Paketen, von Trümmerbeseitigung und Wohnungsnot, von Kriegswaisen und Flüchtlingen, vom kulturellen Neustart – und: vom Verschweigen und Verdrängen.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht ein großes Stadtmodell von Köln im Jahr 1945, geschaffen für den schwedischen Spielfilm „Über die Unendlichkeit“ (2019) von Roy Andersson. Eindrucksvoll verdeutlicht es das Ausmaß der Bombenschäden. Hinzu kommen historische Fotos, Filme, Objekte und Installationen.
Mit einer Dokumentation der noch immer vorhandenen baulichen „Kriegsnarben“ in der Stadt sowie der im Stadtraum sichtbaren Mahnmale schlägt die Ausstellung darüber hinaus den Bogen in die Gegenwart.
Laufzeit
7. 11. 2020 – 27. 6. 2021
UPDATE: Die Sonderausstellung KÖLN 1945 im Kölnischen Stadtmuseum ist beendet.
Aktuelle Informationen finden Sie auch online unter www.museen.koeln.
Aufgrund der momentanen Pandemie-Situation bitten wir Sie, sich über von Bund und Land beschlossene Lockdown-Maßnahmen und die eventuell damit verbundene Schließung der Museen zu informieren. Aktuelle Informationen auch auf den Social Media-Kanälen des Kölnischen Stadtmuseums und www.museen.koeln.
Ausstellung
Idee: Yvonne Katzy und das Team des Kölnischen Stadtmuseums
Konzept: Yvonne Katzy
Leihverkehr: Ulrike Hohn
Verwaltung: Sabine Eichler, Agnieszka van Eerd, Helmut Roitzheim
Marketing: Wibke Becker
Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit: Wibke Becker, Ipek Sirena Krutsch, Museumsdienst Köln
Plakat, Flyer, Einladungen: Annemarie Krätz
Objektfotografien: Sabrina Walz, Marion Mennicken (Rheinisches Bildarchiv Köln)
Neuaufnahmen: Ahmed Husin, Chrysant Scheewe, Marleen Scholten
Konservatorische und restauratorische Betreuung: Stefanie Behrendt, Jörg Borger-Besser, Andrea Habel-Schablitzky, Gerda Paulussen, Hendrik Strelow
Haustechnik: Monika Helfmann, Sevgi Özgür, Roland Gerlach, Gerd Schweinsberg
Gestaltung: Annemarie Krätz, Thorsten Laureck (adhoc media GmbH, Köln), Rüdiger Müller
Einbauten: manufact Tischlerei GmbH, Köln
Malerarbeiten: COLORIA GmbH Malermeisterbetrieb, Köln
Leihgeber
Archäologische Zone Köln
Archiv Wim Cox
Dombauarchiv
Historisches Archiv der Stadt Köln
Landesarchiv NRW
Museum Schnütgen Köln
NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Römisch-Germanisches Museum Köln
Stiftung Bundeskanzler Konrad Adenauer Haus
Süddeutsche Zeitung Photo
Begleitband und Blog
Textredaktion: Philipp Hoffmann, Yvonne Katzy, Mario Kramp, Rüdiger Müller, Ipek Sirena Krutsch, Rita Wagner
Korrektorat: Hildegard Drüke-Ernst (T!B Korrekturbüro)
Übersetzung: Josephine Cordero Sapién
Bildredaktion: Yvonne Katzy, Rüdiger Müller
© Kölnisches Stadtmuseum, Köln 2020
ISBN 978-3-940042-16
Titelfoto und Plakatmotiv der Ausstellung: Walter Dick, Hohe Straße in Trümmern, Köln 1945, Kölnisches Stadtmuseum, Rheinisches Bildarchiv Köln
Druck: KDD GmbH, Nürnberg
Dank
Zum Gelingen der Ausstellung, des Begleitbandes und des Blogs haben viele Personen beigetragen, ihnen sei herzlich gedankt:
Roy Andersson Filmproduktion, Michael Albers, Ibrahim Basalamah, Wibke Becker, Stefanie Behrendt, Ralf Beines, Jörg Borger-Besser, Johan Carlsson, Josephine Cordero Sapién, Maurice Cox, Hildegard Drüke-Ernst, Agnieszka van Eerd, Sabine Eichler, Christine Feld, Andrea Habel-Schablitzky, Monika Helfmann, Philipp Hoffmann, Ulrike Hohn, Volker Hille, das gesamte Infoteam des Kölnischen Stadtmuseums, Jan Krämer, Mario Kramp, Marion Kranen, Annemarie Krätz, Ipek Sirena Krutsch, Thorsten Laureck, Stefan Lewejohann, Marion Mennicken, Rüdiger Müller, Neue Visionen Filmverleih, Sevgi Özgür, Gerda Paulussen, Ursula von Pidoll, Sascha Pries, Hermann Rheindorf, Helmut Roitzheim, Silvia Rückert, Martin Rüther, René Schulz, Vanessa Schmitz, Jens Standke, Alexandra Stey, Hendrik Strelow, Rita Wagner, Sabrina Walz, Tim Walther, Turadj Zarinfar

